Plagiatsvorwürfe im Mittelalter – die Entdeckung der Jupitermonde

Die Entdeckung der Jupitermonde im 16. Jahrhundert hat die Neuzeit der Astronomie eingeläutet. Im Mittelalter ist es noch gemächlich zu gegangen im Bereich Astronomie und Entdeckung des Sonnensystems. Die Entdeckung der Jupitermonde war quasi die Grundsteinlegung für die Himmelsforschung bis hinein in unsere Zeit. Galileo Galilei wird die Entdeckung der Jupitermonde zweifelsfrei zugeschrieben. Doch er war nicht alleine mit seinen Forschungen. Im nicht allzu weit entfernten Deutschland, im Norden des jetzigen Freistaates Bayern gab es eine vermeintliche Konkurrenz…

Simon Mayr, der fränkische Gelehrte

Simon Mayr oder auch Simon Marius (= lat.) , erblickte am 10. Januar 1573 in Gunzenhausen das Licht der Welt. Simon Mayr wurde in eine Welt hinein geboren, in der das ganz große Thema bei den Gelehrten geozentrisches Weltbild vs. heliozentrisches Weltbild war. Das war das Thema der damaligen Zeit, so wie wir heutzutage die Themen Energiegewinnung und Krebsheilung haben. Jede Zeitepoche hat ihre Themen und aus dem vorherigen Thema einer Epoche ergibt sich das nächste, aufwärts gerichtet wie bei einer Spirale.  Jeder Mensch befindet sich mit seiner Inkarnation an einem bestimmten Punkt dieser Spirale. Daraus ergibt sich die menschliche Evolution.

Die Zeitepoche in der Simon Mayr seine Inkarnation hatte war die Renaissance, was soviel bedeutet wie „Wiedergeburt“. Das passt doch gut!

Simon Mayr war Arzt, Mathematiker und Astronom.  Damals gab es nicht so viele Wissenschaftler wie heute und deswegen waren sie meistens interdisziplinär unterwegs und reisten viel. Die Universitäten waren nur in einigen wenigen Städten und nicht übers ganze Land verteilt, so wie heute. Er traf, so könnte ich es mir vorstellen, an der Universität von Padua, Galileo Galilei. Mit großer Wahrscheinlichkeit hat es einen Austausch gegeben und die beiden Forscher unterhielten sich über Kalender und Horoskope und über den Himmel. Dann trennten sich ihre Wege wieder.

Simon Mayr reiste zurück nach Bayern, wo er in Ansbach zeitlebens als Hofmathematiker tätig war.

Der Jupiter und die Jupitermonde

Bereits die alten Griechen definierten 300 v. Chr. die Anordnung des Sonnensystems bis hin zu Jupiter und Saturn. Die Existenz des Jupiters war den beiden Forschern Simon Mayr und Galileo Galilei also bekannt. Es geht ja hier auch um die Entdeckung der Jupitermonde. Von Simon Mayr ist bekannt, dass er neuartige Techniken der Himmelsbeobachten bei Tycho Brahe kennen gelernt hat und ein neuartiges Fernrohr aus Belgien nannte er auch sein eigen.

Der Jupiter ist ja auch riesengroß, der größte Planet in unserem Sonnensystem, wie wir heute wissen.  Nachts, wenn er von der Sonne angestrahlt wird ist er als wunderschönes Objekt am sternenklaren Himmel wahrzunehmen. Der Jupiter ist auch megaschwer, das liegt an seiner Dichte. In Astronomie Büchern ist zu lesen, dass er 1,899 Quardrilliarden Kilogramm wiegt. Das ist eine Zahl mit vierundzwanzig Nullen dran. Vielleicht inspiriert das die Banken unserer Tage, die IBAN Nummern entsprechend Jupiterkonform zu machen. Ironie aus!

Im Human Design wo man seine bewussten und unbewussten Prägungen im Reading erfährt, steht der Jupiter für unsere inneren Gesetze und kann übertreiben. Jupiter war der oberste Gott der Römer und davor, eine Zeitschleife weiter zurück, war er Zeus, der oberste Gott der Griechen und mächtiger als alle anderen Götter. Der Himmel ist eine Zeitmaschine!

Plagiatsvorwürfe im Mittelalter

Galileo Galilei war ein italienischer Universalgelehrter und machte sich bei der katholischen Kirche ziemlich unbeliebt. Die Kirche wollte am geozentrischen Weltbild festhalten, wo nach die Erde der Mittelpunkt des Universums ist. Die Herrschaften des Klerus die Abgesandten Gottes, die hier alles unter Kontrolle halten. Im göttlichen Auftrag quasi. Übrigens arbeitet der Kirchenapparat bis heute zuverlässig wie ein Mühlstein, die Verurteilung Galileis wurde im Jahr 1992 widerrufen. Ein Geniestreich!

Erster zu sein mit etwas ist immer genial und viele Menschen wollen dies für sich in Anspruch nehmen. Heutzutage wird es nur immer schwieriger, weil die Welt sich zu stark verändert hat. Die Spirale ist ja schon mehrere Runden in der Aufwärtsbewegung seit den Tagen unserer beiden Astronomen. Galileo Galilei stellte sein Fernrohr hoch oben auf dem Glockenturm am Markusplatz in Venedig dem Senat vor. Die Herren waren begeistert, bis kurz danach die Stimmung kippte. Am 07. Januar 1610 war es dann endgültig soweit. Galilei sah nahe dem Jupiter vier Planeten, die um den Jupiter herumtanzten. Die Monde nannte er Io, Ganymed, Kallisto und Europa und veröffentlichte diese Entdeckung der Jupitermonde auch im gleichen Jahr 1610.

Simon Mayer konnte ab dem Sommer im Jahr 1609 sein neuartiges Fernrohr aus Belgien benutzen und mit dessen Hilfe entdeckte er am 29. Dezember desselben Jahres „Pünktchen beim Jupiter“. Nachdem es damals noch keine einheitliche Kalenderform in Europa gab, wurde das Datum der Entdeckung der Jupitermonde durch den fränkischen Gelehrten in nachhinein auf den 8. Januar 1610 datiert. Erst im Jahr 1614 allerdings schrieb er seine Beobachtungen mit Jupiter und den  „Pünktchen“ in einem Buch nieder und war in den Augen der Öffentlichkeit nicht Erster. Es hatte den Anschein gehabt, als hätte er einfach abgeschrieben.

Galileo Galilei hat, als er das erfuhr, seinen deutschen Wissenschaftskollegen des Plagiats bezichtigt. Erst ein paar Zeitschleifen weiter konnte die Entdeckung der Jupitermonde durch Simon Mayr völlig rehabilitiert werden. Er hat zeitgleich und völlig unabhängig von Galileo seine Beobachtungen gemacht. Beide waren somit Erster!

Im Jahr 2014 hat die Internationale Astronomische Union einen Astroiden nach Simon Mayr bzw. Marius benannt. Ein im Jahr 1980 zwischen Mars und Jupiter entdeckte Astroide heißt nun „7984 Marius“.

Die Plagiatsvorwürfe im Mittelalter sind hiermit als Gegenstandslos erklärt.

Brigitte Berchtold

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