Mentale Ängste

Es gibt viele Arten der Angst und jeder Mensch muss sich mehr oder weniger im Laufe seines Lebens damit auseinander setzen. Auch gibt es in der heutigen Zeit jede Menge Seminare, Bücher oder Coachings, die uns Menschen die Angst nehmen wollen. So einfach ist das aber nicht!

Ängste sind mitunter sehr gesund und hilfreich und haben dafür gesorgt, dass die Spezies Mensch überhaupt überlebt hat. Gäbe es keine fundamentale mit Überleben assoziierte Angst, dann hätten wir Menschen es in unserer Evolution gar nicht bis hierher geschafft.

Wer Human Design kennt, der weiß, dass wir Menschen in unserem genetischen Bauplan auch von Geburts wegen her Ängste eingebaut haben, auch sogenannte mentale Ängste. Die Reise durchs Leben darf für jeden von uns ganz persönliche Herausforderungen haben. Und wer mit mentalen Ängsten ausgestattet ist in seinem Human Design, der sollte das wirklich wissen, damit er damit umgehen lernt.

Schauen wir, welche verschiedenen mentalen Ängste das sind… 

Mentale Ängste sind wie eine Illusion, weil sie im Verstand erschaffen werden. Es ist keine intuitive Angst, die mit Überleben in Zusammenhang steht, es sind ausschließlich Sorgen, die im Verstand entstehen.

Nicht verstanden zu werden

Eine solche Sorge kann sein, dass der Mensch die Angst hat, nicht verstanden zu werden. Er hat eine ausgeprägte Meinung, er ist sogar in seinem Human Design streitlustig und wählerisch ausgestattet, er will detailliert erklären, weshalb die Welt in Zukunft so nicht funktionieren wird.

Dieser Mensch hat die mentale Angst mit seiner Meinung nicht verstanden zu werden. Vielleicht müsste er nur abwarten, bis er alle Details zusammen hat, um seine Meinung zu belegen und um größere Akzeptanz beim Zuhörer zu bekommen.  Er hat aber die Angst mit seiner Meinung zu spät zu kommen und poltert aus diesem Grund immer gleich los und wird nicht verstanden. Die Angst bestätigt sich also!

Sich nicht ausdrücken zu können

Wer in seinem Human Design dazu angelegt ist „zu wissen“ und zwar individuelle und abstrakte Einsichten „zu wissen“ hat die mentale Angst im Moment dieser Einsicht die Schwierigkeit des Erklärens nicht zu überwinden. Die Einsichten dieses Menschen werden aufgrund dessen abgelehnt. Bereits als Kind wird man damit konfrontiert, denn sein Human Design trägt man ja seit seiner Geburt bei sich und wird als Kind schon abstrakte Einsichten „wissen“ und erklären wollen. Nachdem ein Kind aufgrund seiner Unerfahrenheit vielleicht ja wirklich noch nichts „wissen“ kann, werden sie dann von den Erwachsenen entsprechend abgelehnt diese Einsichten. Das Kind wird in sein Zimmer geschickt.

Für das Kind ist das sehr erschreckend, abgelehnt und ins Zimmer geschickt zu werden. Später wird der erwachsene Mensch, weil er seine mentale Angst seine Einsichten genial erklären zu können immer noch bei sich trägt, oft von Gruppen ausgeschlossen werden, oder es wird ihm von vornherein der Zutritt verwehrt – er wird abgelehnt. Die Angst bestätigt sich somit!

Es gibt keine Hoffnung

Wer von mentalen Ängsten spricht, muss sich darüber im Klaren sein, dass es ebenso einen mentalen Druck gibt. Es geht beim Menschsein nicht darum, sich von all diesen Ängsten und Sorgen überschwemmen zu lassen, sondern darum, die Dinge für sich zu erkennen und sie in Harmonie zu bringen und sich dadurch wiederum bereichert zu fühlen. Bereichert durch eine Herausforderung und sie bewältigt zu haben.

Ist ein Mensch dazu ausgestattet Ideen und Anregungen zu bringen, dann ist das eigentlich wunderbar und es kann sehr bereichernd für seine Mitmenschen sein. Dennoch muss sich diese menschliche Ideenschleuder dazu einladen lassen um die Ideen und Anregungen mit anderen teilen zu können. Und genau hier ist bei solchen Menschen die mentale Angst verborgen; gibt es irgendeine Idee, die das Gefühl der Hoffnung übermittelt. Kann ich diese hoffnungsvolle Anregung ans Licht bringen, zum Besseren und Schönerem. Der Mensch, der in diesem abstrakten Prozess steckt, der kann dabei von Dunkelheit und Verzweiflung übermannt werden und dabei feststellen, es gibt keinen Weg, der Hoffnung bringt. Die Angst bestätigt sich somit!

Etwas nicht zu wissen

Ein tiefes inneres Bedürfnis über alle Zeiten hinweg war es uns  Menschen, eine Art Ordnung zu finden, die das Leben leichter und die Sorgen weniger macht. In der menschlichen Zivilisation wurden dazu endlos präsentiert und wieder verworfen.

Ein Mensch beschäftigt sich als Denker also damit, was wäre wenn; es morgen früh keine U-Bahn mehr gäbe, wenn kein Bus mehr fahren würde oder Geschäfte nicht mehr öffnen und es nichts mehr zu essen zu kaufen gäbe. Das Chaos wurde ausbrechen. Diese Gedanken führen dann ziemlich schnell zu einer Art Angst, die sich gar in Panik verwandelt. Der Mensch, der sich mit diesem Szenario mental beschäftigt gibt also alles, um eine Antwort zu finden was zu tun ist, damit unsere öffentliche Ordnung nicht in ein Chaos versinkt. Er will etwas wissen, was er nicht wissen kann. Um es trotz allem heraus zu finden denkt er unaufhörlich darüber nach. Die Leute um ihn herum können ihm beim Denken wortwörtlich zuhören. Was kann man wissen? Was ist wissenswert? Was ist nicht wissenswert? Der Mensch stellt immer wieder fest, er weiß es nicht, denn es gibt Dinge, die liegen absolut über den eigenen Möglichkeiten. Die Angst bestätigt sich somit!

Niemand weiß etwas

Die Steigerung zu der Angst selbst etwas nicht zu wissen, ist die Angst vor Unwissenheit der anderen. Die dort draußen wissen nichts! Es muss also rationalisiert werden, um das Neue, das, was die anderen dort draußen noch nicht wissen benennen zu können. Die Sorge um die Unwissenheit der Welt macht Menschen mit diesen mentalen Ängsten sehr empfänglich für alle Art von Wissen, besonders für Wissen aus der Vergangenheit, denn dieses Wissen sichert die Zukunft.

Diese mentale Angst ist sehr wichtig für die Evolution der Menschheit. Diese Angst, dass die Welt unwissend ist und man muss es ihr sagen. Daraus entsteht allgemeine Bildung und allgemeines Verständnis von Vergangenheit und was das mit unserer Zukunft zu tun hat.

Den Wert nicht erkennen zu können

Die menschlichen Erfahrungen haben hohen Wert. Für jeden Einzelnen einen persönlichen und für die Menschheit einen kollektiven Wert.  Es gibt Menschen die in ihrem Human Design diese mentale Angst hinterlegt haben, in Erfahrungen keinen Sinn zu finden. Die tiefe Angst vor Sinnlosigkeit und in einer Erfahrung keinerlei Wert erkennen zu können. Erfahrungen haben aber immer ihren Wert, für den Einzelnen persönlichen und für die Menschheit den kollektiven Wert. Solange der Mensch mit dieser Art mentalen Sorgen diese Sinnlosigkeit der Erfahrung jedoch mit sich umherschleppt, ist er unerfüllt.

Die Erkenntnis, dass es immer sinnvoll ist den menschlichen Erfahrungsweg zu gehen hilft an dieser Stelle ungemein. Die Angst bestätigt sich in diesem Fall nicht! Der Lebensprozess zahlt sich nämlich immer aus!

Am Ende der mentalen Ängste des Verstandes angekommen sei angemerkt, dass der Verstand kein Entscheidungsträger ist, ihm sollte keinerlei Entscheidungskompetenz beigemessen werden, keinerlei innere Autorität. Wer das versteht und anerkennt, der weiß auch, dass uns diese Art von Sorgen niemals wirklich berühren sollten.

Wer mit mentalen Ängsten ausgestattet ist in seinem Human Design, der sollte das wirklich wissen, damit er damit umgehen lernt.

Brigitte Berchtold

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