Die rosarote Brille
Die rosarote Brille wird ja oft mit Realitätsverweigerung in einem Atemzug genannt und wir Menschen neigen dazu, positives Denken zu verwechseln mit dem Blick durch die rosarote Brille. Seit vielen Jahren ist es nahezu Pflicht geworden positiv zu denken, weil jeder glaubt, das würde die Realität verändern. Gedanken haben schließlich Macht und Kraft. Ist diese Annahme vielleicht doch eher ein Mytos und Menschen, die das glauben laufen tatsächlich mit einer rosaroten Brille herum?
Positives Denken
Positives Denken ist heutzutage ein MUSS. Bemerkungen und Überlegungen, in die Runde gesprochen, die nicht positiv genug zu sein scheinen, werden von anderen Anwesenden schnell bemerkt und ins rechte Licht gerückt. Frei nach dem Motto – Hauptsache positiv!
Immer mehr Menschen sind der Meinung, dass unsere Gedanken wohl einen entscheidenden Einfluss auf unser Leben haben müssen. Ist es wahr, kann das sein, dass Gedanken Realität erschaffen? Ist es aus diesem Grund äußerst sinnvoll nur positiv zu denken? Denke an das, was du haben willst und es wird in dein Leben treten! So einfach ist es leider nicht, und auch die Grundannahme, Gedanken erschaffen Realität, ist nicht korrekt.
Der weitaus bedeutendere Faktor bei der Realitätserschaffung ist unsere innere Welt, die Gefühle, die Intuition und die Bauchstimme. Gedanken haben nichts mit dieser inneren Welt zu tun! Denken kann ich mir alles. Bin ich dann grad in Hochstimmung, dann habe ich hochtrabende Gedanken und braucht praktisch nur noch auf die Erfüllung meiner Vorstellungen durch das Universum zu warten. Das kann gründlich schief gehen! Das ist er dann, der berühmte Blick durch die rosarote Brille, der am Ende meist sogar Enttäuschungen mit sich bringt.
Gedanken haben keine Kraft und keine Macht, auch wenn uns die New Age Bewegung es noch so weiß machen will. Nicht weil etwas sehr oft wiederholt wird, muss es auch richtig sein.
Mensch, erkenne Dich selbst! Ein Beispiel…
Besteht zum Beispiel ein gewisser innerer Widerstand gegen die mühseligen Dinge des Alltags, ist es nicht ratsam für einen Menschen sich selbstständig zu machen. Jede Art Trägheit steht einer selbstständigen Tätigkeit im Weg. Egal in welcher Branche, die Selbstständigkeit bedeutet ständig und selbst zu arbeiten und zwar im Tage, egal wie mühselig es manchmal sein kann. Hier braucht der Mensch Disziplin und Durchhaltevermögen. Die Selbstständigkeit wirkt sich in allen Lebensbereichen aus und verändert einiges im Alltag. Hat ein Mensch das erkannt und weiß um seine inneren Widerstände bezüglich der mühseligen Dinge, denen er lieber aus dem Weg geht, ist er in einer normalen Festanstellung besser aufgehoben. Die rosarote Brille von der Vorstellung, wie toll es wohl wäre einer selbstständigen Tätigkeit nachzugehen, kann nun abgenommen werden und gegen den Boden der Tatsachen getauscht werden.
Ein Human Design Reading bewirkt hier Wunder und bringt Klarheit, in welche Richtung es im Leben für einen selbst geht. Was ist in mir angelegt? Auf welche innere Stimme kann ich mich verlassen? Wie aktiviere ich meine Bauchstimme? Bin ich Stimmungswechseln ausgesetzt? Welche Strategie hilft mir zu korrekten Entscheidungen? Die hier aufgezählten Dinge haben allesamt nichts mit Gedanken und Verstand zu tun, sondern befinden sich auf der körperlichen Ebene.
Wahrnehmung
Das Wesentliche ist unsichtbar! Unser aller Wesen wird geprägt durch einen feinstofflichen Körper, man kennt diesen unsichtbaren Bereich auch unter dem Begriff Aura. Die rosarote Brille, die wir uns aufsetzen, um eine gewünschte rosarote Realität herbei zu sehnen, wirkt sich eher kontraproduktiv auf das Leben aus. Die Kenntnis darüber, welcher Typ ich bin und welche Aura ich dadurch habe, ist einer der Bestandteile eines Human Design Reading. Die Aura ist unsichtbar, je mehr man aber über die Typen und der Beschaffenheit der verschiedenen Auras weiß, umso mehr erhöht sich die Wahrnehmung für einen selbst und für die Mitmenschen und deren Aura. Hier wird der Blick echt frei für die Dinge die wirklich sind.
Die rosarote Brille und ein verkrampftes positives Denken sind ungeeignet um einen freien Blick zu bekommen. Je besser man die Zusammenhänge erkennt, die uns Human Design Wissen zur Verfügung stellt, umso besser lernt man sich selbst und die Funktionsweise des menschlichen Verstandes kennen. Der Verstand ist grün hinter den Ohren und muss noch viel lernen. Er kann mit der Wahrnehmung auf körperlicher Ebene nicht mithalten und das ärgert ihn und er wird immer lauter.
Gedanken
Gedanken sind einzigartig, weil sie praktisch grenzenlos sind. Ich kann mir alles (aus)denken, was immer ich will. Ob meine Überlegungen richtig waren, dazu brauche ich das Experiment in der realen Welt. Da zeigt es sich dann schnell, ob unser Denken abgehoben und weit von der Realität entfernt war. Allein dieser Zusammenhang muss doch jeden “normalen” Menschen klar machen, dass es gar nicht sein kann, dass Gedanken Macht oder Kraft haben. Es sei denn man will die rosarote Brille keinenfalls abnehmen.
Der Verstand mit seiner Möglichkeit zu denken ist ein wunderbares Werkzeug, wenn es darum geht, sich Überlegungen bezüglich einer getroffenen Entscheidung zu machen. Die Entscheidung selbst wird im Körper selbst entschieden, je nachdem welche innere Autorität man hat und das erfährt man in einem Human Design Reading. Hat man z.B. die Entscheidung getroffen beruflich einen längeren Auslandsaufenthalt zu machen, dann kann der Verstand wertvolle Dienste leisten. Er überlegt und denkt darüber nach, was für diesen Aufenthalt nötig ist. Welcher Behörde muss man Bescheid geben? Welche Reiseroute soll es sein? Was soll alles ins Gepäck? Wie ist das Gesundheitssystem in dem anderen Land? u.v.m.
Nachdem jetzt die Kraft und die Macht der Gedanken entmystifiziert sind, kann man sich gerne eine rosarote Brille aufsetzen, aber halt nur als modischen Gag.