Sinnsuche
Menschen im mittleren Alter begeben sich wohl besonders oft auf Sinnsuche. Sie ist nicht zu verwechseln mit der midlife-crisis, die von den Mainstream Medien gerne ins Rampenlicht gerückt wird. Was unterscheidet das eine von dem anderen? Mit dieser Frage beschäftigt sich dieser Artikel.
Die sogenannte midlife-crisis sagt Wikipedia seine ein psychischer Zustand der Unsicherheit im Lebensabschnitt von etwa 30 bis Anfang 50. Danach scheint man/frau wohl alles überstanden zu haben…
Andere Aussagen gibt es, wonach es eine Krise in der Lebensmitte zwischen 40 und 50 Jahren ist und Männer stärker betrifft als Frauen. Bei der midlife-crisis handelt es sich meiner Einschätzung nach eher um die Fragen: „War´s das etwa schon?“ „Hätte da nicht einiges anders laufen können?“ „Meine Erwartungen an das Leben sind nicht erfüllt worden!“
Warum werden Menschen zu Suchenden?
Dieser Artikel möchte sich mehr mit der Sinnsuche beschäftigen. Die Frage nach dem Sinn oder Unsinn alles seins, so könnte man es auch ausdrücken und diese Frage kann sich ein Mensch, egal in welchem Alter stellen. Es sind jedoch meistens einschneidende Lebensereignisse, die einen Menschen dazu bringen, auf die Suche zu gehen. Auf die Suche nach Erkenntnissen und Antworten, auf deren Suche sich einst David Hume (Philosoph 1711-1776) befand und sie wie folgt formulierte:
„Wenn ich um mich blicke, sehe ich überall nur Widerspruch, Verwirrung und Streit. Und wenn ich in mich schaue, stoße ich allenthalben auf Zweifel und Ungewissheit. Wer bin ich! Woher komme ich? Wohin führt mein Weg? Ich befinde mich mit diesen Fragen in tiefster Dunkelheit.“
Im ersten Moment denk man sich vielleicht: Das ist mir doch egal, das will ich gar nicht wissen! Andererseits gibt es für einen Menschen oftmals wie aus heiterem Himmel einen zwingenden Grund, sich die Sinnfrage zu stellen und nach Antworten zu suchen.
Plötzliche Veränderungen der Lebenssituation zum Beispiel: Krankheit, Unfall, Scheidung, Todesfall, Burnout und einiges mehr. Dadurch werden Menschen zu Suchenden. Sie stellen sich die Sinnfrage, die Frage über Sinn und Unsinn alles seins.
Welche Schwierigkeiten gibt es beim Suchen?
Bevor man/frau sich, aufgrund einschneidender Veränderungen der Lebenssituation auf den Weg des Suchens begibt, sollte klar sein: es wird ein Weg direkt zu spirituellen Themen und zu spirituellem Wissen sein. Etwas anderes, wie spirituelle bzw. geistige Grundlagen gibt es „eigentlich“ gar nicht im Leben.
Geist erschafft Materie! – Mind over matter!
Menschen, die sich auf diese Suche begeben, um Antworten auf ihre Sinnsuche zu bekommen, sind erfahrungsgemäß vor Hürden und Schwierigkeiten gestellt.
- Sie müssen die Bereitschaft entwickeln, ihre Überzeugungen und ihr festgelegtes Weltbild bis ins kleinste Detail zu überprüfen und es gegebenenfalls an einigen Stellen sogar massiv verändern.
- Sie müssen sich im Klaren sein, in einen ernsthaften Konflikt zu geraten. Einen Konflikt mit Familie, Bekannten, Freunden, Kollegen und mit der Kirche.
- Sie haben zu wenig Zeit und Ruhe, um sich mit der Sinnsuche zu beschäftigen, so wie sie es gerne tun möchten.
- Sie wissen oft nicht, wo und wie sie in die Thematik der Sinnsuche einsteigen sollen. Oft erleben sie gerade am Anfang eine regelrechte Reizüberflutung.
Welche Fragen gibt es für Suchende?
Ein Mensch der dabei ist, seine eingetretenen Pfade zu verlassen, weil er dabei ist der Sinnsuche auf den Grund zu gehen, hat viele Fragen. Das ist bei fast allen Menschen so und würden wir mehr und intensiver miteinander kommunizieren, würde uns das schnell klar werden. Niemanden geht es also alleine so, sondern fast jedem ernsthaften Sucher, jeder ernsthaften Sucherin geht es so. Es gibt viele offene Fragen:
Wo kann ich einsteigen? Welche Literatur ist geeignet und glaubwürdig? Wo finde ich jemanden, mit dem ich darüber sprechen kann?
Wie kann ich gefundene Antworten auf Glaubwürdigkeit und praktischem Nutzen überprüfen?
Wie merke ich, wenn ich mich auf meiner Sinnsuche erneut verlaufe und mich auf dem falschen Weg befinde?
Wie gehe ich mit Rückschläge während meiner Sinnsuche um und wie kann ich mich motivieren trotzdem weiter zu machen?
Wenn ich eine Antwort gefunden habe, die mir stimmig erscheint, welche Konsequenzen ziehe ich daraus? Wie integriere ich diese Antwort in meinen Alltag?
Was kann ich tun, wenn ich unterschiedliche Antworten zu einer bestimmten Frage bekomme? Wie gehe ich mit diesen Widersprüchen um?
Welche Erwartungshaltung habe ich an die Sinnsuche?
Ein Schritt ins Unbekannte, der sich lohnt!
Die um uns herum aufgebaute Komfortzone hindert und in der Regel daran, uns von den liebgewonnenen Gewohnheiten und Weltbildern zu lösen. Begeben wir uns nämlich erst einmal in unbekanntes Terrain, sind wir anfangs unsicher, die Kinder, die Laufen lernen. Unsichere Schritte stehen „bodenständigen“ Schritten auf ausgetretenen Pfaden gegenüber. Da überlegt ein Mensch meist nicht lange, was er bevorzugt, auch wenn er dadurch blind für die Gesamtsituation und für Alternativen in seinem Leben ist und auch bleibt!
Wer etwas bewegen will, muss enorme Reize dagegen setzen, das ist wie beim sportlichen Training. Die Antwort auf die Sinnfrage kommt nicht per Paketdienst frei Haus geliefert.
Gedankenschatz kann Sie jedoch dabei unterstützen die ersten Schritte zu tun, um Ihr Paket selbst abzuholen…