- in Allgemein, Bewusstsein by Brigitte Berchtold
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Ein Jahreskreisfest
In den letzten Jahren hat es sich als running gag etabliert, Hello-Salzburg zu sagen, sagt jemand Hello-Wien. Irgendwie recht dürftig dieses Witzchen und trotzdem ringt es dem einen oder anderen ein Lächeln ab, versteht er dadurch einmal mehr, wie zweideutig und wie biegsam Worte und Begriffe sind.
Und nicht nur Worte und Begriffe werden zu verschiedenen Zwecken unterschiedlich eingesetzt, sondern auch Jahreskreisfeste werden zu verschiedenen Zwecken einfach umfunktioniert. Dadurch werden sie für partywütige und konsumaffine Menschen attraktiv und zum Event. Endlich wieder mal ein Grund richtig auf die Pauke zu hauen! Endlich mal wieder ein Grund es sich richtig gut gehen zu lassen!
Der Ursprung ist tausende Jahre alt
Von Kindesbeinen an, hatte ich übrigens genau den gegenteiligen Eindruck von den Tagen rund um den Beginn des Monats November. Keine Party, keine Verkleidung, kein Kürbis mit Gesicht und kein phosphorisierendes Skelett weit und breit, mein Eindruck war eher trist, zurück gezogen, langweilig, neblig, Grablichter, Friedhof, Erikastöckerl (Heidekraut Erica) und jede Menge dunkel gekleidete Menschen überall. Und später als Jugendliche regten wir uns im Tanzclub im Kollektiv darüber auf, dass die Musik am Abend des 31. Oktober und des 1. November nicht spielte – Tanzverbot – Oh wie haben wir es gehasst!
Der wahre Ursprung dieses Tages, vielmehr dieser Nacht vom 31.Oktober auf den 1. November liegt im Jahreskreis und im Wissen der alten Kulturen darüber begraben. Samhain wurde dieser “Event” damals genannt und es war das keltische Silvester. Die Kelten hatten noch das Wissen “wie im kleinen so im großen” und sahen das Jahr als einen großen Tag mit Morgen, Mittag, Abend und Nacht an. Samhein stellte den Beginn der Jahresnacht da.
Samhein symbolisierte innerhalb des Jahreskreises den Übergang vom alten ins neue Jahr, sie sahen diese Nacht als den Übergang vom Alten zu etwas Neuem an. Die Tür zur Anderswelt stand in dieser Nacht weit offen und stellte in den Augen der Kelten eine Art Niemansland dar, wo das Chaos vorherrschte und die Wesen aus den jenseitigen Welten die Menschenwelt mühelos besuchen konnten.
Die Bräuche und Rituale in dieser Nacht sind tausende von Jahren alt und es gab unterschiedliche aber ähnliche Bräuche bei den verschiedenen Kulturen. So gehen das Verkleiden und »Süßes oder Saures« auf die Druiden zurück. Die Geister aus der Anderswelt wurden zu einem Festbankett gebeten, die Dorfbewohner verkleideten sich anlässlich dieses Festes und begleiteten die gruseligen Partygäste am Ende der Nacht sinnbildlich hinaus aus ihrem Dorf.
Die Namensdeutung
Für Samhain gibt es zwei Namensdeutungen. Das Wort als solches bedeutete einfach nur “Sommerende” (SAM-FIN), hatte aber als tiefere Bedeutung den Aspekt der Vereinigung, der Vermählung. Der örtliche Herrscher betrachtete sich als direkt verantwortlich für die Fruchtbarkeit der Erde, des ihm anvertrauten Reiches und die Königin, mit der es sich vermählte, vereinigte war die Große Erdenmutter selbst. Diese heilige Hochzeit stand symbolisch für die Befruchtung der Erde durch die Sonne im neuen Jahreskreis, damit wieder neues Leben daraus erwächst.
Halloween ist eine Zusammenziehung von “All Hallows´Eve” (Tag vor Allerheiligen) und benennt die volkstümlichen Bräuche in der Nacht vor dem wichtigen Fest Allerheiligen und dem gleich darauf folgenden Fest Allerseelen, an dem die Katholiken ihrer Verstorbenen Ahnen gedachten. Diese Bräuche wurden ursprünglich in Irland zelebriert und die irischen Einwanderer in Amerika waren es auch, die diese Bräuche weiterhin pflegten und nach dorthin quasi exportierten.
Die Bedeutung des Sonnenzeichens im November
Die Sonne ist die entscheidende Kraft für alles Leben auf der Erde. Aus diesem Grund ist es auch wichtig zu erwähnen, dass die Sonne zu der Zeit von Samhain im Zeichen des Skorpions steht. Dieses Sternzeichen steht in direktem Zusammenhang mit Tod und Transformation und mit seinem giftigen Stachel, mit dem er sich und oft auch seine Umwelt, lähmt und schwächt. Skorpiongeborene machen es sich und ihrem Umfeld nicht unbedingt leicht, gleich bedeutend wie es die Natur den Menschen in der vor ihnen liegenden Jahreszeit nicht leicht macht – Kälte, Dunkelheit halten Einzug!
Skorpion Geborene stehen im archetypischen Zusammenhang mit dem Magier, mit der grauen Eminenz in Hintergrund, mit dem Blut saugenden Vampir und der dunklen Macht. Aus diesem Grund haben Menschen mit diesem Sternzeichen auch einen besonderen Tiefgang, sie wollen an die Essenz, sie wollen der Welt ihre Geheimnisse entreißen und stehen für intensive Verbindungen im zwischenmenschlichen Bereich.
Menschen mit Sternzeichen Skorpion haben auch das Thema Sexualität sehr ausgeprägt in ihrem “Lebensrucksackerl”. Es gibt ja den landläufigen Ausspruch “jeder Orgasmus ist ein kleiner Tod”, der in diesem Zusammenhang gleich nochmal eine andere Bedeutung bekommt. Tod und Transformation, für die das Sonnenzeichen Skorpion ja ebenfalls steht und die Sexualität bedeuten im tieferen Sinne Umwandlung in ein neues Leben, Zeugung neuen Lebens.
Die Skorpion-Energie hat also eine große Heilkraft. Sie steht zwingend dafür alles ins Reine zu bringen, in die Tiefe unserer Essenz zu gehen und sie steht für Wiedergeburt. An dieser November-Energie können wir alle teilhaben, nicht nur die Skorpion-Geborenen!