21. Dezember 2016

Wintersonnwende und Rauhnächte

Heute ist es endlich wieder soweit, die Sonne tritt ihre Rückreise zu uns in die nördliche Halbkugel an. Wer scharfsinnig genug ist weiß, die Tage werden deshalb nicht länger, ein Tag hat auch weiterhin vierundzwanzig Stunden, daran ändert auch der der heutige 21. Dezember nichts. Allerdings wird die Zeitspanne zwischen dem Sonnenaufgang  und  dem Sonnenuntergang wieder größer und umgangssprachlich heißt es dann halt; die Tage werden wieder länger.

Dieser Lauf der Dinge ist eine natürliche Abfolge im Jahreskreis und steht in direktem Zusammenhang mit der Erde, der Sonne und somit mit der Schöpfung. Mit einer von Menschen erfundenen religiösen Zeremonie haben die jahreszyklischen Ereignisse der Natur nichts zu tun.

Kulturelle Unterschiede

Allerdings haben sich im Laufe der Jahrtausende die verschiedensten Konzepte gebildet und vieles ist im Rahmen der jeweiligen Religion, die etabliert und gestärkt werden sollte, von deren Anführern in das kollektive Bewusstseinsfeld etabliert worden.

So gibt es nicht nur das katholische Kirchenjahr, das in unseren Breitengraden den Takt vorgibt, sondern auch den islamischen und jüdischen Jahreskreis mit seiner jeweiligen Zeiteinteilung. Außerdem gibt es einen keltischen Jahreskreis und das sogenannte Jahresrad der Wicca mit ihren acht Hexenfesten. Beide letztere sind sich sehr ähnlich und beschreiben nichts anderes, als den Zyklus von Werden und Vergehen der Natur. Das macht aus meiner Sicht am meisten Sinn!

Die Bedeutung des keltischen Jahreskreises, der seinen Ursprung in der Antike hat, wurde den Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder ins Bewusstsein geschoben. Edward Williams, ein walisischer Altertumsforscher leitete eine Art neo-keltisch/druidische Bewegung ein.

Und heutzutage, wo viele Menschen auf der spirituellen Suche sind, erfreut sich der keltische Jahreskreis mit seinen entsprechenden Ritualen steigender Beliebtheit. Wir sollten allerdings nicht den Fehler machen und für uns persönlich zu viel Erwartungen hinein interpretieren in diesen Lauf der Natur.

Rückkehr des Lichts

Die Ereignisse rund um Weihnachten ist eine von vielen Geschichten, die vor langer Zeit etabliert wurden in unserer Matrix. Die Geburt Jesu hat symbolischen Charakter und bedeutet die Rückkehr des Lichts, die Hoffnung auf Neues werden. Werden und vergehen sind zwei feste Größen in der Schöpfung und am Lauf der Natur über das Jahr hinweg können wir Menschen es am einfachsten erkennen und verstehen.

Das Verständnis vom Lauf der Sonne wurde in zahlreiche historische Gebäude und Monumente verarbeitet. Alle großen Kathedralen sind danach ausgerichtet und wer die Hochzeit des jungen englischen Prinzenpaares vor ein paar Jahren im Fernsehen gesehen hat, der bemerkte, dass exakt bei der Trauzeremonie, kurz bevor das Paar JA sagte und die Ringe tauschte, der Erzbischof von Canterbury durch ein hochliegendes Kirchenfenster hindurch ins Licht der Sonne getaucht wurde und wie eine Leuchtkugel vor seinem Altar stand. Hier wurde das Wissen um den Lauf der Sonne und der Bauplan der Kathedrale besonders schön sichtbar.

Wir Menschen spüren natürlich auf Zellebene die jeweilige Zeitqualität des Jahreskreises, sind wir doch das Bindeglied zwischen der Erde und dem Kosmos und aus diesem Grund sind wir gerade von dieser jetzt vor uns liegenden Zeit speziell berührt. Neues Leben, neues Licht, neue Hoffnung wartet quasi vor der Türe auf uns. Das gilt es zu feiern!

Rauhnächte

Ab dem 25. Dezember gibt es zwölf Nächte, von denen unsere Vorfahren symbolisch das neue Jahr sahen. Jede Nacht steht für einen Monat im neuen Jahr und sogar die Uhrzeiten innerhalb dieser Nacht wurden nochmal unterteilt und entsprechend gewürdigt. Auch sind uns laut Überlieferung die geistige Welt und unsere Ahnen sehr nahe. Die erste Nacht vom 24. Auf den 25. Dezember ist die sogenannte Mutternacht und das wiederum steht in direkter Verbindung zu der religiösen Geschichte von der Geburt Jesu, die in dieser Zeit gefeiert wird. Bei uns in Deutschland ist es meist üblich die Bescherung am 24. zu machen, wohingegen unter anderem in USA während dieser Mutternacht die Stiefel vom Santa Claus gefüllt werden und die Feierlichkeiten dann am 25. Dezember sind.

Wie man es auch dreht und wendet, jeder wird aus dieser Zeit für sich etwas anderes herausziehen. Jeder wird sich so verhalten, wie er es gelernt hat, wie es in der Familie immer schon üblich ist oder er wird in der Betrachtung dieser Zeit eigene Schlüsse gezogen und Erkenntnisse gewonnen haben und die Dinge komplett anders umsetzen als bisher.

Eines ist aus meiner Sicht immer wichtig, sich aus vollem Herzen gegenseitig eine frohe und glückliche Zeit zu wünschen und den Frieden Einzug halten zu lassen.

Schöne Festtage für alle meine Leser – was täte ich ohne Euch!

Brigitte Berchtold

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