Der Verstand

quod mens videt vocat – Der Verstand sieht was er sehen will!

Als sie soeben google news angeklickt haben, um zu schauen, was sich in der Welt so getan hat, welche Headline stand an erster Stelle? Sie wissen es nicht mehr? Das ist keine Seltenheit bei uns Menschen, es passiert jedem von uns mehrere Male täglich. Man könnte also sagen, sie haben geschaut, ohne zu sehen! Dieses Phänomen nennt man wissenschaftlich Unaufmerksamkeitsblindheit und die auf dem Gebiet forschenden Experten sind sich einig; unsere visuelle Welt ist eine einzige grandiose Illusion.

Diese Verlautbarung über die Illusion gab es bei den Mayas schon…

Der Mechanismus

Die Geschichte der indianischen Völkerfamilie der Maya beginnt 3000 v. Chr. Zu den bekanntesten Relikten der Mayazeit gehören die prachtvollen Sakralbauten und der weltweit bekannte Maya Kalender, der in der Zeit um 2012 n. Chr. wieder in das Bewusstsein der Menschen geschoben wurde und für viele als esoterischer Hokuspokus gehalten wird.

In diesem Artikel geht es jedoch um einen anderen der Grundpfeiler im Wissen der Mayas, um die Illusion. Es handelt sich dabei um einen Mechanismus den man sich so vorstellen kann: „Gerade dachte ich den Tod meines Haustieres im letzten Jahr und jetzt bin ich so tieftraurig und könnte auf der Stelle losheulen.“ Der betroffene Mensch geht also davon aus, dass er aufgrund seiner Gedanken jetzt in dieser miesen Stimmung ist und genau das ist sie, die Illusion.

Ist die Körperchemie (der Chemie-Cocktail entsteht im sogenannten Bauchhirn) dieses Menschen gerade so beschaffen, dass er in einer leichten bis mittleren Depression hängt und traurig ist, reagiert der Verstand blitzschnell (schneller als die Körperchemie von dem Betroffenen wahrgenommen wird) und bietet zu dem entsprechenden Gefühl ein Bild, einen Gedanken an. Dieser Mechanismus ist wahllos, d.h. der betroffene Mensch hätte in diesem Gefühlszustand auch an seine vor 20 Jahren verstorbene und sehr geliebte Großmutter denken und ebenfalls in Tränen ausbrechen können.

Noch bevor der Mensch bemerkt, dass seine Körperchemie Traurigkeit „ausschüttet“, bewerkstelligt dieser Mechanismus also, dass Gedanken und Bilder im Kopf wahrgenommen und als Ursache der Traurigkeit angenommen werden. Das ist es, was die Mayas Illusion genannt haben! Unser Verstand ist die Illusion. Unser Verstand bläht sich auf und macht sich wichtig! Unser Verstand hat aber keine Autorität! Der Verstand wird auf eine goldene Empore gehoben und uns wird (von einschlägigen Forschern und Wissenschaftlern) weiß gemacht, dort gehöre er auch hin.

Das Denken ist nur die Begleitmusik zum eigentlichen Geschehen, das wussten schon die Mayas.

quod mens videt vocat – Der Verstand sieht was er sehen will!

Das Denken

In der Antike zum Beispiel war das griechische Denken, dass die Welt ein großes Ordnungsgefüge ist. Ihr Denken bestand unter anderem aus der Frage nach dem Sein, aus der Frage im Bezug auf Alpha zu Omega, vom Werden und Vergehen und aus der Frage nach dem Bleibenden und dem Vergänglichen. Und das allgemein gültige, das Beständige hatte bei den Griechen der Antike und ihrem Denken immer Vorrang vor dem einzelnen Individuum.

Es ist also zu jeder Geschichtsepoche viel gedacht worden, so wie es ausschaut. Für den persönlichen Entscheidungsfindungsprozess ist der Verstand und somit das Denken jedoch kein verlässlicher Parameter. Das wird die Zukunft auch zeigen, da bin ich mir relativ sicher.

Mit Ihrem Verstand können Sie sich beliebige Situationen ausdenken und vorstellen, stimmt´s? Es kommt ein wenig darauf an, wie viel Phantasie Sie sich trauen anzuwenden. Im Verstand kann alles herbei gezaubert werden und eine Zeitreisemaschine ist er auch gleich noch. Probieren Sie´s aus! Lassen Sie in Ihrem Verstand ein historisches Filmchen entstehen. Die Tempelritter im Kampf mit dem Klerus, um nur einen Vorschlag zu nennen. Oder ein Filmchen im Hier-und-Jetzt, stellen Sie sich vor, wie sie die Sporttasche packen und sich auf das Fahrrad schwingen, um ins Fitness Studio zu fahren. Alles ist möglich! Und ein Ausflug in die Zukunft, ebenfalls kein Problem für Ihren Verstand. Es werde wunderbare Bilder geliefert, wie es ausschauen wird, Ihr zukünftiges Häuschen am Waldrand in einer autarken Dorfgemeinschaft. Ach, wie lange haben Sie darauf gewartet! Und nun ist der Traum wahr…

Das Denken bringt keinerlei Gewissheit!

Möglichkeiten des Verstandes

Viele spirituellen und esoterischen Lehren der Neuzeit propagieren, dass sich Gedanken manifestieren. Dem Verstand fehlt dazu allerdings die Kraft. Er hat andere Qualitäten. Er kann in Aktion treten, sobald der Menschen eine Entscheidung getroffen hat. Entscheidungen werden ausschließlich auf körperlicher Ebene getroffen. Zusammenfassend und an dieser Stelle erst einmal oberflächlich formuliert, müssen korrekte Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen werden, wobei es an dieser Stelle auch noch Differenzierungen gibt. Dazu an anderer Stelle einmal mehr.

Damit die Menschen nicht so häufig frustriert sind, wenn ihre Ideen, Konzepte und Vorstellungen nicht umgesetzt werden, kann ich diesen Weg der „Realitätsgestaltung“ nur wärmstens empfehlen; zuerst eine klare Entscheidung für etwas, auf der körperlichen Ebene treffen und dann dem Verstand seine Möglichkeiten ausleben lassen.

Haben Sie sich beispielsweise für einen Umzug an einen bestimmten Ort entschieden, dann kann Ihr Verstand anfangen zu planen. Er kann die Termine in eine logische Reihenfolge bringen, die Details in Form von Kommunikation anderen Menschen mitteilen, er kann das neue Zuhause aufgrund der Abmessungen einteilen und Quellen für bestimmte Möbel recherchieren, das alles sollte er ausgiebig tun, denn der Verstand liebt es beschäftigt zu sein.

Angst

Im Verstand wohnen auch die mentalen Sorgen von uns Menschen. Die Angst zum Beispiel, etwas nicht zu wissen, oder es nicht erklären zu können. Oft geht Kommunikation zwischen zwei Menschen schief und das hängt mit dieser mentalen Angst zusammen und bringt Probleme in Beziehungen. Sorgen darüber, für andere Menschen verwirrt zu wirken, weil etwas nicht klar kommuniziert werden kann führt dazu, dass wir unsere Ideen und unser Wissen nicht unter die Leute bringen können und das wiederum führt zur Frustration.

Das alles kann Menschen dazu bringen, sich abzuschotten vor den Wirrnissen dieser Welt, weil ihnen diese Angst angst macht….

quod mens videt vocat – Der Verstand sieht was er sehen will!

 

 

 

 

Brigitte Berchtold

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Uschi - 19. Mai 2016 Antwort

…und er sieht nicht, was er nicht sehen will

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